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Heppenheimer THW-Team ist zurück aus dem Katastrophengebiet

Am Dienstagabend, 28.Juli 2021, war in unserem Stützpunkt in der Boschstraße einiges los. Die Einsatzfahrzeuge mussten vom Dreck gereinigt, schlammverkrustete Schläuche gespült werden mit dem Ziel die Einsatzbereitschaft herzustellen. Seit Sonntag Abend sind unsere Helfer wieder zurück aus dem Katastrophengebiet im Ahrtal.

An diesem Abend ist die Journalistin Astrid Wagner zu einem Gespräch mit unserem Ortsbeauftragten, unserem Zugführer sowie unserem Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit vor Ort.

Das ausführliche Interview kann im Zeitungsartikel unter Heppenheimer THW-Team ist zurück aus dem Katastrophengebiet (echo-online.de) nachgelesen werden. Einen Auszug ist weiter unten zu finden. 

Gemeinsam sind wir stark

Die Schadenslage im Ahrtal macht deutlich wie wichtig und wertvoll Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliches Engagement im Katastrophenschutz ist. Dank der viele freiwilligen Bürgern sowie den Haupt- und Ehrenamtlichen aus den verschiedenen Behörden- und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wurde und wird unglaubliches geleistet um den Betroffenen vor Ort zu helfen. Gemeinsam sind wir stark.  

Ab sechs Jahren kann man bei uns mitmachen, nach oben hin gibt es keine Altersgrenze, solange man sich fit fühlt. Ab 16 kann man mit der Grundausbildung beginnen, auch Quereinsteiger sind willkommen.

Interessierte können am Besten über unser "Kontaktformular" in Kontakt zu uns treten oder einfach dienstags zwischen 19 und 21 Uhr vorbeikommen.

Auszug aus dem Zeitungsartikel vom 29. Juli 2021(echo-online.de):

„Das Erlebte wirkt auch zwei Tage nach der Rückkehr noch nach. Das spürt man im Gespräch mit dem Vorsitzenden der THW-Helfervereinigung Matthias Meixner, Zugführer Sascha Kumpf und dem neuen Ortsbeauftragten Michael Weiser.

Am Donnerstag, 15. Juli, machten sich Freiwillige von den vier THW-Ortsverbänden im Kreis auf den Weg ins Katastrophengebiet, darunter die in Heppenheim stationierte Spezialeinheit Wasserschaden/Pumpen mit zwölf Einsatzkräften. In Ehlingen, einem Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Sinzig sowie Bad Neuenahr-Ahrweiler war man mit den Pumpen mit einer Gesamtförderleistung von 25 000 Litern pro Minute im Einsatz.

Was die Helfer Ort vorfanden, schockierte: „Das was man im Fernsehen sieht, stimmt mit der Realität nicht überein“, sagt Sascha Kumpf.

Die Wirklichkeit schildern alle als weitaus schlimmer, einer zieht Parallelen zum Krieg. Ein Schlüsselerlebnis des Zugführers beim ersten Erkunden: „Direkt vor mir hat einfach die Straße aufgehört. Mir hat es die Sprache verschlagen.“

In Bad Neuenahr-Ahrweiler hat Meixner die Auswirkungen der Wassermassen anhand von Fotos dokumentiert. „Das Ausmaß war erschreckend: Da sind Stahlmulden in den Bäumen hängen geblieben, Autos hat es herumgeworfen. Die Gewässerlinie war über dem ersten Geschoss der Häuser noch sichtbar. Unvorstellbar.“

Kein Strom, kein fließendes Wasser, keine funktionierenden Toiletten. Dass man sonst so selbstverständlich den Wasserhahn aufdrehen kann und morgens die Kaffeemaschine einschalten kann – Weiser weiß das nun mehr zu schätzen als vorher: „Das macht einen demütig. Diese Dimension sorgt für einen ganz anderen Blick auf das Ganze.“

Als surreal bezeichnet Meixner die Situation vor Ort. „Es herrschte das tollste Sommerwetter, drum herum war alles ganz normal. Dann fährt man in das Gebiet und denkt nur wow.“ Durch die Hitze war der Schlamm getrocknet, hatte sich teils in feinsten gesundheitsgefährdenden Staub verwandelt. Die FFP2-Masken zum Schutz vor Corona schützten nun auch gleichzeitig vor dem Einatmen von giftigem Staub.

Viel Kritik wird dieser Tage laut, dass am Anfang im Katastrophengebiet Chaos geherrscht habe. „Bei einer solchen Schadenslage gibt es immer eine Chaosphase“, erläutert Weiser. Man müsse bedenken, dass 40 Ortschaften betroffen seien, viele von ihnen zunächst nicht mehr zu erreichen gewesen seien – weder mit Fahrzeugen noch telefonisch.

Relativ schnell seien bis zu 6000 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, die hätten erst einmal koordiniert werde müssen. „Das kann man so gut üben, wie man will“, so Meixner. „Beim Oder-Hochwasser wusste man, dass das Wasser kommt. Man hatte Zeit, Deich und Hochwasserschutz aufzubauen.“ „Hier kam es wie ein Tsunami“, so Weiser. Positiv sei die enorme Zahl an freiwilligen Helfern und die Solidarität in der Not. Irritierend dagegen der Befehl der Einsatzzentrale, die Namensschilder zum Eigenschutz abzunehmen, weil Querdenker im Einsatzgebiet filmen würden. Ab dem kommenden Wochenende ist das Heppenheimer THW wieder bereit für den nächsten Einsatz an der Ahr, wenn es dort gebraucht wird.“

Quelle:  Heppenheimer THW-Team ist zurück aus dem Katastrophengebiet (echo-online.de) 


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