Es war ein Konvoi, der Aufsehen erregt hatte: Rettungswagen, Transporter mit schwerem Gerät und Notfallausrüstung für Großschadenslagen – Augenzeugen staunten nicht schlecht, als sich am 1. November eine Kolonne von insgesamt 22 Fahrzeugen am Europaplatz in Heppenheim in Bewegung setzte. Mit zuckendem Blaulicht, aber ohne Sondersignal ging es quer durchs Ried, anschließend an die Bergstraße und nach einem technischen Halt auf dem Festplatz am Berliner Ring in Bensheim gegen 22 Uhr zurück zu den jeweiligen Stützpunkten.
Geprobt hatten die Heppenheimer Hilfsorganisationen mit ihren Katastrophenschutzeinheiten und befreundeten Nachbarverbänden an diesem Tag den sogenannten „motorisierten Marsch“ (MOT Marsch), bei dem es im Ernstfall darauf ankommt, zügig und dennoch sicher im Verband zum Einsatzort zu gelangen.
Beteiligt waren an der gemeinsamen Übung die Ortsverbände Heppenheim, Bensheim, Biblis und Lampertheim der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Ortsvereinigung Heppenheim und der 2. Sanitätszug Bergstraße vom Malteser Hilfsdienst (MHD), der THW-Ortsverband Heppenheim, die DRK-Ortsvereinigungen Heppenheim und Rimbach sowie der 2. Betreuungszug Bergstraße, die mehr als 60 ehrenamtliche Helfer auf die Straße geschickt hatten. „Wir haben in diesem Jahr in der Tat viel mit anderen Hilfsorganisationen zusammengearbeitet“, bilanzierte Zugführer Sascha Kumpf beim Jahresabschluss des THW Heppenheim in der Gaststätte des Kleingärtnervereins in Bensheim.
Neben dem spektakulären MOT-Marsch gab es eine Alarmübung mit einem angenommenen Waldbrand in der Gemarkung Fürth, bei der es für das THW darauf ankam, die Löschwasserversorgung über 600 Meter Länge mit einem Höhenunterschied von 30 bis 50 Metern sicherzustellen – „eine stattliche Hausnummer“.
Rettung von Verletzten aus Steinbruch geübt
Mit dem DRK wurde in einem Steinbruch die Rettung von Verletzten aus Röhren geprobt, und mit der Freiwilligen Feuerwehr Heppenheim-Mitte bildeten sich die THW-Helfer im Brandschutz weiter, übten den Umgang mit Feuerlöschern und der Löschdecke. „Wir alle haben dabei sehr viel gelernt“, erinnerte Sascha Kumpf, und die Kooperation mit den Kollegen der anderen Hilfsorganisationen soll auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden.
Insgesamt hat sich im Vergleich zum Vorjahr das Einsatzvolumen 2016 um 5000 auf über 18 000 Stunden erhöht – „das kann sich durchaus sehen lassen und ich bin stolz darauf, dass wir das alles so hingekriegt haben“, so Kumpf weiter. Das wusste auch Landrat Christian Engelhardt zu würdigen, der mit Lilia Töpper von der Abteilung Gefahrenabwehr im Katastrophenschutz sowie Jochen Jakowski, dem für Südhessen zuständigen Sachbearbeiter Einsatz in der Darmstädter Geschäftsstelle des Technischen Hilfswerks, zum Jahresabschluss gekommen war, um verdiente THW-Helfer auszuzeichnen.
„Die Personen, die wir jetzt ehren, sind echte Vorbilder für die Gesellschaft“, so der Landrat: „Das verdient unseren Dank und unsere Anerkennung.“
Die bronzene Katastrophenschutzmedaille für mindestens zehn Jahre aktiven Dienst erhielten Dirk Schmitt, seit März Ortsbeauftragter des THW Heppenheim, Andreas Bolle, Tobias Wollmann und Michael Weiser. Die silberne Medaille für mindestens 25 Jahre aktive Dienstzeit hatten sich Hans-Jakob Deichert und Wolfgang Schütz verdient, und über die goldene Medaille für mindestens 40 Jahre Dienstzeit freuten sich Ausbildungsbeauftragter Wolfgang Degenhardt, Peter Köhler und Peter Stadler.
Für ihre Verdienste im Ortsverband wurden bei dieser Gelegenheit auch Helmut Choitz, Gerhard Schopf und Dennis Denisov ausgezeichnet, und Jugendbetreuer Frederick Brand erhielt für besondere Leistungen das THW-Helferzeichen in Gold.
Quelle: www.echo-onlie.de